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Herr Hirneise, wie kamen Sie zur Öl-Eiweiss Kost?
Das ist eigentlich eine verrückte Geschichte, denn ich musste Tausende von Kilometern reisen, um ausgerechnet im fernen IOWA in den USA von Frank Wiewel, dem Präsidenten von People against Cancer in Amerika, von Dr. Budwig zu erfahren. Er war es, der mir als erster von Frau Dr. Budwig erzählte und er war es auch, der dann für mich bei ihr per Fax einen Termin ausmachte. Das Verrückte daran ist, dass ich nur wenige Kilometer entfernt von ihr wohnte. Aber Sie kennen ja sicherlich auch den Satz, dass der Prophet im eigenen Land nichts wert ist.

Wie alt war Dr. Budwig damals?
Sie war damals schon 89 Jahre alt, empfing aber immer noch Patienten und war geistig und körperlich außergewöhnlich rüstig. Leider lebte sie ansonsten sehr zurückgezogen und wollte eigentlich nichts mehr mit der Welt zu tun haben.

Haben Sie sich gleich gut verstanden?
Nein, überhaupt nicht. Dr. Budwig kam mir sehr unnahbar vor und ich war ihr bestimmt viel zu forsch und ging ihr mit all meinen Fragen sicherlich auf die Nerven. Sie lud mich trotzdem erneut zu sich ein und bot mir an, ihre Unterlagen (Patientendaten, eigene Statistiken usw.) zu sichten. Dies war ehrlich gesagt eine große Überraschung für mich und gleichzeitig eine große Ehre, denn meines Wissens hatte sie dies zuvor niemals einer anderen Person erlaubt. Später sagte sie mir dann auch, dass ich dieses Glück eigentlich nur einem Umstand zu verdanken hätte, nämlich meinem großen logischen Verständnis, der bei mir ebenso sehr gut entwickelt ist und dass sie dies sehr schnell erkannt hätte.
Ich verbrachte in den nächsten Jahren viele Vor- und Nachmittage in ihrem Haus. Manchmal kochten wir etwas gemeinsam und selten gingen wir auch in ein Restaurant nach Freudenstadt, um dort gemeinsam zu essen, weil in diesem Restaurant nach ihrer Anweisung gekocht wurde. In dieser Zeit gewöhnten wir uns immer besser aneinander. Ich lernte welche Fragen und vor allem wie ich Fragen zu stellen hatte, und Frau Dr. Budwig lernte immer besser meine vielen Fragen zu akzeptieren bzw. zu verstehen, dass ich das alles nur aus einem Grund machte, nämlich um ihr Wissen der Nachwelt zu erhalten. Und so kam es dann, dass sie mir anbot, noch einmal ein Buch zu schreiben und gemeinsam mit mir Vorträge zu halten.

Was beeindruckte Sie an Frau Dr. Budwig am meisten?
Da gab es vieles. Einerseits eine Frau, die 70 Jahre lang für die Wissenschaft und für nichts anderes gelebt hat. Dann den Mut sich über Jahre hinweg gegen eine übergroße Macht der Margarine- und Pharmaindustrie zu stellen ohne Rücksicht auf das eigene Leben. Außerdem waren da noch ihr unglaubliches Gedächtnis und ihr sehr großes Wissen verschiedener wissenschaftlicher Fakultäten wie Chemie, Biologie, Physik, Pharmazie und Medizin. Um dieses Wissen und die damit tief verbundene Kombinationsgabe bei der Beantwortung medizinischer Fragen habe ich Dr. Budwig immer bewundert.

Und was beeindruckte Sie so sehr an der Öl-Eiweiss Kost, dass Sie bis heute ein so großer Verfechter dieser Ernährungstherapie sind?
Das ist relativ einfach zu beantworten. Die Erfolge der Öl-Eiweiss Kost. Zuerst hatte ich das große Glück unzählige Dankesschreiben an Frau Dr. Budwig lesen zu können. Dankesschreiben halte ich übrigens bedingt für wichtiger und zuverlässiger in der Beurteilung einer Therapie als Studien. Dann waren da viele ehemalige Patienten, die ich entweder persönlich kennenlernen durfte oder die mich später kontaktierten und von ihren Erfolgen erzählten. Und dann sind da natürlich auch noch meine persönlichen Erfahrungen mit unzähligen Patienten, die ich in den letzten 14 Jahren selbst beraten habe. Alles zusammen hat mich davon überzeugt, dass die Öl-Eiweiss Kost eine der besten, wenn nicht sogar die beste Ernährungstherapie auf der ganzen Welt ist.

Warum funktioniert die Öl-Eiweiss Kost?
Obwohl ich mich jetzt seit über einem Dutzend Jahre intensiv damit beschäftige, ist diese Frage meiner Meinung nach sehr schwer zu beantworten. Ich mache hier sicherlich nicht den gleichen Fehler wie viele andere, die die Öl-Eiweiss Kost auf Lipoproteide oder ungesättigte Fettsäuren begrenzen. Natürlich weiß auch ich, welche Rolle Sauerstoff im Organismus spielt und wie wichtig Proteinverbindungen, Schwefelsäure und wasserlösliche Öle sind. Doch selbst Frau Dr. Budwig hat immer wieder zu ihren Patienten gesagt, dass sie ihnen nicht helfen kann, wenn z.B. familiäre Situationen sich nicht ändern. Ich sehe die Öl-Eiweiss Kost vor allem als wichtige Hilfe an, das energetische Ungleichgewicht eines Krebskranken wieder auszugleichen. Ob dabei jetzt Elektronen von einer Schale auf die andere springen oder nicht ist mir inzwischen nur noch zweitrangig wichtig.

Die Wissenschaft entwickelt sich aber weiter und haben wir deshalb heute nicht mehr Möglichkeiten die Funktionsweise der ÖEK besser zu verstehen?
Ob sich die Wissenschaft wirklich weiterentwickelt, da bin ich mir nicht so sicher. Ich gebe Ihnen jedoch Recht, dass wir heute mehr über Zellmembranen, Genen oder Mutationen wissen. Doch ich habe nichts wirklich Neues gefunden, das als Ergebnis eine Änderung der Öl-Eiweiss Kost nach sich ziehen würde. Ganz im Gegenteil. Bruce Liptons Arbeiten in Bezug auf Gene und Zellmembrane bestätigen Dr. Budwigs Arbeiten genauso wie die Entdeckung der Funktionsweise des p53 Apoptose Gens. Ich habe in den letzten Jahren vieles gefunden, das die Richtigkeit der ÖEK bestätigte und mich immer wieder erneut gewundert, wie genial Frau Dr. Budwig schon vor über 30 Jahren über Dinge schrieb, die sie zu ihrer Zeit nicht nachweisen konnte. Doch ehrlich gesagt interessiere ich mich nur noch bedingt für all diese Sachen, da ich im Gegensatz zu vielen anderen weiß wie erfolgreich die Öl-Eiweiss Kost ist und hier nichts mehr glauben muss. Da ich außerdem kein Wissenschaftler bin und theoretische Forschungen mich nur tangential berühren, geht es mir heute nur noch darum, das große Wissen Frau Dr. Budwigs in seiner Originalform zu erhalten und weiterzugeben.

Apropos Originalform? Was passierte eigentlich nach dem Tod von Dr. Budwig? Wie hat sie die Nachfolgerrolle geregelt?
Hätten Sie Frau Dr. Budwig gekannt, Sie würden mir diese Frage nicht stellen.

Wie meinen Sie das?
Sie hat mir mal bei einer Tasse Tee erzählt, dass sie glaubt, dass mit ihr die letzte Generation von ehrlichen Forschern aussterben würde, denen es nur um die Forschung und nicht um Geld ginge. Und ich glaube sie hatte Recht. Sie war ihr ganzes Leben eine Einzelkämpferin und erlaubte niemals einem anderen Menschen ihr nahe zu kommen. Ich dachte anfangs, das läge nur an ihrem hohen Alter. Später habe ich jedoch noch viele Menschen innerhalb und außerhalb ihrer Familie kennengelernt, die mir alle ausnahmslos bestätigten, dass diese Unnahbarkeit sie ihr ganzes Leben begleitete. Und daher war es auch nie möglich, dass sie einen Nachfolger neben sich geduldet hätte.

Es gibt also keinen offiziellen Nachfolger?
Leider lautet die Antwort ganz klar ja.

Und was ist mit Ihnen oder den direkten Erben? Sie sind doch die einzigen Schüler?
Ich kann nur für mich sprechen und weiß, was ich gelernt habe. Da Frau Dr. Budwig aber dieses Thema niemals ansprach, sehe ich mich auch nicht als Frau Dr. Budwigs Nachfolger.
Und nachdem was ich bisher von den offiziellen Erben gehört und gelesen habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese sich wirklich mit dem Erbe ihrer Tante beschäftigt haben. Während Frau Dr. Budwig noch lebte, hat sie auch kein einziges Mal mit jemandem von ihrer Familie einen Vortrag gehalten oder ein Buch mit einem Mitglied ihrer Familie geschrieben. Dieses große Glück hatte nur ich, denn ich konnte mit ihr zwei Bücher produzieren und mehrere Vorträge halten. Meines Wissens bin ich auch der Einzige, der sich jemals die Mühe machte, die vielen Patientendaten zu durchforsten.

Wie kommen Sie darauf, dass die offiziellen Erben sich nicht intensiv mit der Öl-Eiweiss Kost beschäftigt haben?
Mehrere Monate nach dem Tod von Dr. Budwig kontaktierten mich die beiden Neffen Arno und Armin Grunewald und sagten, das ich der Einzige wäre der sich in den letzten Jahren intensiv mit der Öl-Eiweiss Kost beschäftigt hätte und diese auch als einziger in Deutschland in der Öffentlichkeit vertreten würde. Da ich außerdem die einzige Person wäre, den ihre Tante als Schüler akzeptiert hatte und mit dem sie jemals gemeinsam ein Buch gemacht hätte (Krebs - das Problem und die Lösung) wäre ich doch der richtige Mann, um mit ihnen gemeinsam die Johanna Budwig Stiftung zu gründen. Ich fand diese Idee zuerst einmal für sehr gut und so hatten die Gebrüder Grunewald, meine Frau und ich mehrere Meetings, um die Struktur der Stiftung zu besprechen. Dabei kam jedoch schnell heraus, dass unsere Ziele komplett unterschiedlich waren. Ich wollte unbedingt das onkologische Erbe der Öl-Eiweiss Kost erhalten und dieses auch an Krebspatienten exakt so unterrichten, wie ich sie über Jahre von Dr. Budwig erlernt hatte. Doch der gesetzliche Erbe Armin Grunewald war und ist jedoch der Meinung, dass die ÖEK nichts für Krebskranke wäre, wie er ja in seinem Buch wörtlich geschrieben hat. Er wollte „weg von Krebskranken“ und die Öl-Eiweiss Kost als „Diät für jedermann“ etablieren, so wie er es ja auch heute noch versucht. Meine Ziele waren und sind jedoch vollkommen andere und so beendeten wir unsere gemeinsame Arbeit bevor sie richtig begonnen hatte.

Warum schreibt Dr. Grunewald, dass die Öl-Eiweiss Kost nichts für Krebskranke wäre? Waren nicht die meisten Patienten von Frau Dr. Budwig Krebspatienten?
Das müssen Sie ihn selbst fragen. Sicherlich waren 99% all ihrer Patienten Krebskranke und wer behauptet, dass die Öl-Eiweiss Kost nichts für Krebskranke ist, hat offensichtlich nicht die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich. Und warum das so ist, ist wohl leicht erkennbar.

Es geht das Gerücht herum, dass die Erben sie daraufhin verklagten und ihnen verbieten wollten, weiterhin die Bücher von Frau Dr. Budwig zu verkaufen bzw. Öl-Eiweiss Kost Seminare anzubieten.
Ja, das stimmt.

Und wie ging der Prozess aus?
Das Gericht hat festgestellt, dass ich gemeinsam mit Frau Dr. Budwig das Buch: Krebs – das Problem und die Lösung
verfasst habe und ein Miturheberrecht an diesem besitze. Daher stehen alle Rechte an diesem Buch ausschließlich mir zu und nicht den gesetzlichen Erben. Der komplette Inhalt des Buches:
Öl-Eiweiß Kost steht den gesetzlichen Erben und mir gemeinsam zu. Dies war für mich sehr wichtig, denn schließlich beinhaltet dieses Buch alle Basisrezepte der Öl-Eiweiss Kost und hätte durch die gesetzlichen Erben zukünftig so verfälscht werden können, dass die Öl-Eiweiss Kost eines Tages nicht mehr im Original zur Verfügung steht. Sie können sich jedoch sicher sein, dass ich das nicht machen werde und so das Erbe von Dr. Budwig im Original erhalten bleibt. Und dass ich auch zukünftig die Öl-Eiweiß Kost so unterrichten werde wie ich sie von Frau Dr. Budwig gelernt habe, steht ebenfalls außer Frage.

Gibt es nicht eine offizielle Dr. Johanna Budwig Stiftung die das Erbe von Frau Dr. Budwig vertritt?
Eine Stiftung mit diesem Namen gibt es, das stimmt. Doch ich habe noch nicht herausgefunden, WIE diese das Erbe vertritt, außer dass sie auf ihren Seiten ausgerechnet für die Tavarlin Therapie von Dr. Coy Werbung macht, vor der ich nur warnen kann. Dr. Budwig würde sich sicherlich im Grab umdrehen, wenn Sie wüsste, dass ausgerechnet eine Stiftung die ihren Namen trägt, indirekt Werbung für Kakao-Kekse, Nusskuchen und Erdbeer-Marmelade macht.

Wie fördern sie denn das Erbe von Dr. Budwig?
In den letzten 14 Jahren war ich der einzige Lehrer der Öl-Eiweiss Kost, der hierüber in ganz Deutschland bzw. weltweit Vorträge gehalten und Ausbildungen angeboten hat. Darüber hinaus leite ich seit fast 5 Jahren das einzige internationale Zentrum (www.3e-zentrum.de), in welchem die Öl-Eiweiss Kost als Ernährungstherapie für Krebskranke angewandt wird. Außerdem habe ich in den letzten 15 Jahren weit mehr als 10.000 Gespräche mit meistens finalen Krebspatienten geführt, um Krebskranken heute so helfen zu können, wie wir das bei Krebs21 (www.krebs21.de) oder im 3E-Zentrum tun. Und wie außerordentlich erfolgreich dies unser 3E-Team macht, können Sie z.B. in unserer Studie aus 2010 nachlesen (3E-Studie).

Dann sind sie doch der geistige Erbe Dr. Budwigs?
Nein, ganz bestimmt werde ich mich niemals als Erbe von Dr. Budwig bezeichnen. Doch es ärgert mich immer noch, wenn Menschen in Deutschland oder auch in den USA sich als „die Öl-Eiweiss Kost-Experten“ aufspielen und komplett andere Dinge vertreten wie Frau Dr. Budwig und manchmal aus Unkenntnis sogar mehr schaden als helfen.

Kennen Sie uns zwei oder drei Beispiele nennen? Inzwischen geht es soweit, dass in Ame- rika sogar Bücher unter dem Namen Dr. Johanna Budwig veröffentlich werden, die sie gar nicht selber geschrieben hat wie z.B. das Buch: The Budwig Cancer & Coronary Heart Disease Prevention Diet by Dr. Johanna Budwig (Die Budwig Präventions Kost für Krebs und koronare Herzkrankheiten). Das Buch kam 2011 auf den Markt, also 8 Jahre nach Dr. Budwigs Tod und der Verlag schämt sich nicht, seine Kunden zu betrügen, indem er Dr. Johanna Budwig als Autorin angibt. Anscheinend soll das Buch neue Rezepte und Forschungen enthalten. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass Frau Dr. Budwig ihren Krebspatienten Kartoffelpüree mit Mandelmilch empfohlen hätte. Ganz sicher hätte sie aber niemals geröstete Mandeln empfohlen, die man in Leinöl anbraten soll! Solche Bücher schaden Krebspatienten und dem Ansehen der Öl-Eiweiß Kost.

Zwischenfrage: Wissen Sie wer das Buch geschrieben hat?
Auf Seite 5 steht: Projekt Editor: Armin Grunewald. Also ich bin mir sicher, dass Frau Dr. Budwig weder ihrem Neffen noch sonst irgendjemandem beigebracht hat etwas in Leinöl anzubraten, denn das ist das Letzte was man in der Öl-Eiweiß Kost machen sollte. Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie ein Verlag solch ein Buch herausbringen und ein Autor solche furchtbaren Fehler machen kann.

Weitere Beispiele?
Ein anderes Beispiel wäre z.B. die DVD:
A day in the Budwig diet von einer in Amerika lebenden Brasilianerin namens Ursula Escher und soll eine Unterweisung in die Öl-Eiweiß Kost sein. Doch leider beinhaltet sie sehr viele Fehler (Falschaussagen über Kefir, Yogurt, Sonnenlicht, Erfolgsraten usw.) und in ihrem Buch behauptet sie sogar den großen Unsinn, dass man Quark mit Eiweisspulver ersetzen könnte. Dies ist ein Musterbeispiel dafür, dass zwar jemand vielleicht etwas Gutes machen wollte, aber dann wegen mangelndem Wissen einer Sache mehr schadet als nützt.
Es gäbe noch viele solcher Beispiele vor allem aus Deutschland, Spanien und den USA. Diese beiden stehen exemplarisch für viele „Öl- Eiweiß Kost Experten“, die es teilweise vielleicht sogar gut meinen, aber in Wirklichkeit nur schaden. Denn was passiert denn durch solche katastrophalen Empfehlungen? Die Öl-Eiweiß Kost funktioniert schlecht bzw. gar nicht und am Ende sagen die Patienten, dass die Öl-Eiweiß Kost nicht funktionieren würde bzw. eben keine gute Ernährungstherapie wäre. Hinzu kommt, dass viele kranke Menschen eine große Hoffnung in die Öl-Eiweiß Kost setzen, meist weil sie krebskrank sind, und dann aus Geldgier, Unwissenheit oder einfach aus Unvernunft eine „Öl- Eiweiß Kost“ empfohlen bekommen, die mit der von Frau Dr. Budwig zum großen Teil nichts mehr zu tun hat. Ich kann Ihnen nur empfehlen, lesen Sie bitte die Originalliteratur von Frau Dr. Budwig und halten Sie sich bitte an das was dort steht. Und wenn sich jemand als „Öl-Eiweiß Kost-Experte“ ausgibt, dann fragen sie ihn doch bitte, von wem er die Öl-Eiweiß Kost gelernt hat.


Wie kam es zur Entwicklung der Öl-Eiweiß Therapie (ÖET)?
Ich habe in den letzten Jahren durch meine tägliche Arbeit mit meist finalen Krebspatienten permanent dazu gelernt und mir Gedanken gemacht, was ich verbessern kann. Im Gegensatz zu vielen anderen, ging es mir aber nie um eine Verbesserung oder Veränderung der Öl-Eiweiss Kost, sondern darum, wie kann man die Öl-Eiweiss Kost besser mit anderen Therapien kombinieren, die ebenfalls bewiesen haben, dass sie schwerkranken Menschen helfen können.

Das heißt, dass sie die Öl-Eiweiss Kost nicht abgeändert haben?
Natürlich nicht. Ich halte das für falsch und gefährlich, denn die Öl-Eiweiss Kost ist genauso wie die Gerson Therapie oder die Makrobiotik ein in sich geschlossenes System, wo man nicht einfach mal hier oder da etwas ändern kann. Ich habe in Bezug auf die Ernährung und Beachtung des magnetischen Umfelds alles exakt so belassen wie ich es von Frau Dr. Budwig erlernen konnte und habe nur Entgiftungsmaßnahmen und vor allem energetisches Arbeiten hinzugefügt.

Das 3E-Programm?
Nein, das ist so nicht richtig. Das 3E-Programm beinhaltet im Gegensatz zur Öl-Eiweiss Therapie auch zytostatische Therapien wie Galvano Therapien oder Apoptose einleitende Medikamente wie Hochdosis Vit. C. Die Öl-Eiweiss Therapie ist dagegen für Menschen, bei denen noch keine Symptomeigendynamik im Sinne der Kausanetik eingetreten ist, oder aber für Patienten, die grundsätzlich zytostatische Therapien ablehnen.

Viele Menschen haben Probleme mit der ÖEK weil sie z.B. gegen Milchprodukte sind oder weil sie eine Laktose Intoleranz haben. Was raten Sie diesen Menschen? Gibt es hier z. B. Ersatzstoffe für Quark?
Hier muss man zwei Gruppen von Patienten unterscheiden. Die Erstere sind Menschen mit einer Laktose Intoleranz. Meine Erfahrung damit ist, dass von 20 Menschen mit dieser Diagnose 10 gar keine haben und neun davon „geheilt“ werden können, wie z.B. durch einfache Maßnahmen wie Saftfasten in Kombination mit Leinsamen, genauso wie es Frau Dr. Budwig mit Ihren Patienten gemacht hat. Und Menschen die keine Milchprodukte essen wollen, sollen erst gar nicht Öl-Eiweiss Kost machen.

Sie empfehlen also nicht allen Krebskranken die Öl-Eiweiss Kost?
Ich halte die ÖEK für eine der wichtigsten Krebstherapien der Welt. Ich habe aber auch gelernt, dass es sich nicht lohnt, Menschen von irgendetwas überzeugen zu wollen, denn in den meisten Fällen ändern Menschen sowieso nicht ihre Meinung, egal wie gut die Argumente sind, denken Sie doch nur einmal an Anhänger der CSU und der Grünen. Daher habe ich schon vor vielen Jahren damit aufgehört, missionarisch unterwegs zu sein. Wenn jemand etwas gegen Milch hat, dann kann er ja Gerson, Rohkost oder sonst eine Ernährungstherapie machen wenn er Krebs hat. Das ist für mich absolut OK. Ich bin gerne für die Menschen da, die mehr über die ÖEK lernen wollen, will aber niemanden zur Öl-Eiweiss Kost missionieren.

Gibt es wichtige Punkte der Öl-Eiweiss Kost, die mit Frau Dr. Budwig gestorben sind?
Leider ja. Da wäre zuerst einmal die Laser Bestrahlung, die ich für genial halte oder neue Diagnostikmöglichkeiten über Cytochromoxydase. Auch die Weiterentwicklung der Rezepte, angepasst an heutiges Kochen, das Beachten magnetischer Felder, die heute viel besser messbar sind oder neue ELDI Öle wären mit Frau Dr. Budwig möglich.

Über ELDI Öle gibt es sowieso nur wenig Geschriebenes.
Das ist korrekt. Frau Dr. Budwig und ich planten jedoch in einer Neuveröffentlichung des Öl-Eiweiß Kost Buches mehr darüber zu schreiben. Leider kam ihre Erkrankung dazwischen, sodass es nie zur Veröffentlichung neuer Rezepte oder neuer ELDI Öle kam. Da ich jedoch die Original ELDI-Öl Rezepte besitze und auch das Prinzip bzw. die Einsatzgebiete kenne, wird es zukünftig mehr Informationen hierüber geben. In meinem Buch: Das große Koch- und Lehrbuch der Öl-Eiweiß Kost habe ich ja schon Anwendungspläne aufgezeigt.

Sie haben vorher schon mal die Tavarlin Kost angesprochen. Der Erfinder dieser Kost, der Biologe Dr. Johannes Coy, hat ein Buch über Krebsernährung und ein Kochbuch für Krebskranke herausgebracht. Dabei fällt häufig das Wort öl-eiweißreiche Kost. Ist Dr. Coys Tavarlin Konzept eine Verbesserung der Öl-Eiweiß Kost?
Ich kann nur sagen, Gott sei Dank muss Frau Dr. Budwig das nicht mehr miterleben. Glauben Sie wirklich, in der Öl-Eiweiss Kost wäre Platz für Nusskuchen und Büffel Salami? Ich kann nur hoffen, dass nicht viele Krebskranke ihren Verstand ablegen, wenn sie solche Bücher lesen und all diese Sachen essen, nur weil jemand mit einem Doktortitel so etwas schreibt und das Ganze unter den Fähnchen Wissenschaft und neue Erkenntnisse vermarktet. Das dahinterliegende Prinzip: Zucker weg gleich Tumor weg, ist sowieso falsch, denn sonst müssten Krebskranke ja nur auf Kohlenhydrate verzichten und alles würde gut werden. Solche falschen Gedankengänge hatten schon lange vor Dr. Coy Ärzte in den USA, Mexiko und auch hier in Deutschland ausprobiert und jedes Mal hatte es erschreckende Auswirkungen für Krebskranke. Denken sie doch nur einmal an die vielen Toten durch die IHT Therapie (Insulininduzierte hypoglykämische Therapie), die auch das Prinzip: Zucker weg = Tumor weg als oberstes Prinzip vorgab. Was war das Ergebnis? Es gab sehr viele Todesfälle, weswegen IHT auch schnell verboten wurde. Ein weiteres Problem mit Tavarlin ist, dass wenn sie nicht funktioniert, manche Menschen glauben, dass eine öl-eiweißreiche Kost grundsätzlich nicht gut für Krebskranke ist. Deshalb werde ich nicht müde werden und mich gerne wiederholen, Tavarlin hat nichts, aber auch gar nichts, mit Dr. Budwigs Öl-Eiweiss Kost zu tun!

Das waren aber deutliche Worte.
Wissen Sie, in meinem Buch benutze ich Voltaires Worte: Wir sind verantwortlich für das was wir tun, aber auch für das was wir nicht tun. Und genau das mache ich hier. Wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich kein Dickschädel bin und niemals das diplomatische Parkett der Medizin verlassen habe. Doch manchmal muss man Dinge auch beim Namen nennen. Andere nennen das, was Dr. Coy vertritt, ein Verbrechen an Krebskranken. Ich sage nur, schalten Sie Ihr Gehirn ein und überlegen Sie einmal selbst, ob Sie als Krebskranker Kakao-Kekse und Erdbeermarmelade essen sollten. Ich kann nur jeden Krebskranken vor Dr. Coys Ernährungsform warnen und dazu raten, sich an eine bewährte Kost wie Öl-Eiweiss Kost Rohkost, Gerson oder Makrobiotik zu halten.

Wie sehen Sie die Zukunft der Öl-Eiweiss Kost?
Für mich persönlich ist das Wichtigste, das Erbe von Frau Dr. Budwig im Original zu erhalten. Daher wehre ich mich auch gegen Änderungen wie z. B. Honig oder Kohlenhydrate zu reduzieren und das dann unter dem Deckmantel Verbesserungen verkaufen zu wollen. Glauben diese Personen denn wirklich, Frau Dr. Budwig hätte sich über Glukose oder Milchprobleme nicht auch Gedanken gemacht? Tatsache ist und bleibt doch, dass niemand 100% genau weiß, warum die Öl-Eiweiss Kost so gut funktioniert. Solange wir das nicht wissen, können wir auch nicht Dinge einfach verändern. Dies könnte gerade für Krebskranke katastrophal sein. Was wir jedoch tun können, ist, uns zu überlegen, ob es andere Therapien gibt, die man mit der Öl-Eiweiss Kost kombinieren kann. Aber Achtung, ich rede hier nicht nur von zusätzlichen Vitaminpillen oder neueren Nahrungsmitteln, sondern vor allem von Ursachen aufdeckenden Therapien oder Entgiftungsmaßnahmen. Dr. Budwig war ja selbst ein großer Anhänger von Sebastian Kneipp. Ich kann mich noch sehr gut an ein Gespräch mit ihr über Pfarrer Kneipp erinnern und wie sie dessen Wasser- und Ordnungstherapie lobte. Hier sehe ich viele Ansatzpunkte für die Öl-Eiweiss Therapie und arbeite seit Jahren daran, wie man solche Therapien verbinden kann, ohne die positiven Effekte der Öl-Eiweiss Kost zu mindern. Doch dies ist im Detail viel schwieriger als es zuerst erscheint. Ich habe Jahre gebraucht, bevor ich wusste, was man zusätzlich tun kann und noch wichtiger, was man lieber nicht zusätzlich tun sollte, gerade wenn es z.B. um orale Vitamine geht.
Ein weiterer wichtiger Punkt für mich ist die Anpassung der Öl-Eiweiss Kost an örtliche Gegebenheiten. Ich war z.B. 2010 in Saigon / Vietnam wo ich eine Gruppe von Vietnamesen kennenlernte, die Anhänger der Öl-Eiweiss Kost sind. In einem Land wie Vietnam ist es auf den ersten Blick eigentlich unmöglich Krebskranken eine Öl-Eiweiss Kost zu empfehlen, da die Ernährungsgewohnheiten total anders sind. Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass man die Grundprinzipien der Öl-Eiweiss Kost in jedem Land anwenden und so vielen Krebskranken helfen kann. Dies ist zwar viel Arbeit, ist aber möglich und würde gerade Menschen in armen Ländern in Asien oder Afrika sehr helfen. Ich bin gerade dabei für 2012 so ein Hilfsprogramm zu etablieren und hoffe damit zukünftig gerade Krebskranken helfen zu können, die keine finanziellen Möglichkeiten haben wie wir hier im Westen.